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Nachhaltigkeit soll auf Fuerteventura nachhaltiger werden.

Mehr als nur mal eben den Trend surfen? Schauen wir mal!

Fuerteventura hatte ohne Zweifel „Schwein gehabt“. Für mich ist es bis heute noch unverständlich, warum diese Insel mit ihren sensationellen Strandlandschaften vom üblichen Massentourismus doch relativ spät entdeckt wurde. Trotz der frühen Entdeckung der Insel durch die ersten „Abenteurer“ in den 60 Jahren wurde Fuerteventura zunächst links liegen gelassen.  Und das war auf jeden Fall das Beste was der Insel passieren konnte. Den dafür muss man sich heute nur die vielen schrecklichen, total verbauten und nicht selten ziemlich heruntergekommen Tourismuszentren auf Gran Canaria und Teneriffa anschauen.

Um so ärgerlicher ist es, dass es Fuerteventura dann besonders m Norden noch einmal spät und sehr böse erwischt hat. Mit dem hoffentlich letzten Baumboom einer ideenlosen Wirtschafts- und Politiker-Klicke, der es grundsätzlich an Visionen fehlt genauso wie an einer architektonischen Kreativität und einem individuellen, mit der Landschaft in Einklang stehenden und nachhaltigen Tourismus-Konzeptes. Der schließlich veranlasste (gerade noch rechtzeitige) radikale Baustopp hat natürlich bei vielen Beton-Köpfen auf der Insel für großen Unmut gesorgt. Vielleicht bietet er aber nun die einzigartige Chance, dass sich Fuerteventura ab sofort tatsächlich nur noch dem ökologisch gerechten und nachhaltigen Qualitätstourismus verschreibt und damit eine glorreiche Zukunft hat. Es ist – davon bin ich überzeugt – die beste Möglichkeit, gleichsam die Wirtschaft und die soziale Gerechtigkeit auf der Insel zu fördern. Die Ausgangsposition ist ideal. Jetzt gilt es sie auch zu nutzen. Bekommt die Nachhaltigkeit in Sachen Tourismus ihre Chance?

Ich erinnere mich nur zu gut daran. Die jährliche Aufzucht, Pflege und das Aussetzen von Meer-Schildkröten schien, lange Zeit das einzige ökologische Vorzeige-Projekt auf Fuerteventura zu sein, wenn es um ein werbewirksames Umwelt-Engagement der politisch Verantwortlichen und um die „grüne Seele“ der Insel ging. Die regelmäßigen und gut gemeinten Berichte in diversen Zeitungen und auf  Online-Plattformen fingen langsam an zu nerven. Gibt es wirklich nicht mehr Umwelt-Initiativen hier? Ist das wirklich alles? Nein! Zum Glück scheinbar nicht.

Es tut sich was  auf Fuerteventura. Vor etwas mehr als  2 Jahren hat die UNESCO diese Insel als Biosphärenreservat anerkannt. Ein wichtiger Tropfen auf den heißen Stein und so wird heute wohl nicht nur zufällig über eine nachhaltigere Inselentwicklung und den Ausbau langfristig wertvollerer Tourismuskonzepte nachgedacht.  Ziel soll es sein, das touristische Wachstum noch stärker im Einklang mit der Natur zu realisieren. Will man dem „Gerede“ glauben, dann sehen die offiziellen bürokratischen und politischen Pläne eine deutliche Umorientierung des Tourismussektors in Richtung „mehr Qualität statt Quantität“ vor. Das klingt viel versprechend.

Ich persönlich bin jedoch nun erst einmal auf weitere Taten gespannt. Auf jeden Fall konnte man erst kürzlich lesen, dass auf Fuerteventura über 200 Kilometer neue Wanderwege gebaut, mehr Märkte für ökologische Inselprodukte und mehr Fussgängerzonen entstehen sowie Ideen für den Ökotourismus umfassend gefördert werden sollen. Auch das Energiekonzept der Insel, das heute immer noch auf fossile Brennstoffe setzt, soll in Zukunft auf deutlich mehr Sonnen- und Windenergie ausgerichtet sein. Ich selbst bin als gelegentlicher Gast viel zu wenig in die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungsprozesse der Insel involviert, um dies im Detail bestätigen zu können. Aber ich werde weiterhin ein aufmerksamer Beobachter und Zuhörer sein und freue mich daher auch, wenn ihr mir von neuen Projekten berichtet, die man hier beschreiben kann. Vamos a ver.

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