Mit der Fähre von „Morro Jable de Fuerteventura“ nach „Las Palmas de Gran Canaria“.
Nachdem wir vor kurzem einmal für ein Wochenende nach Las Palmas mit der Schnellfähre gereist sind und ordentlich durch geschaukelt wurden, haben wir uns diesmal wieder für die große Autofähre entschieden. Am Hafen von Morro Jable geht es wie immer recht beschaulich zu. Beide Schiffen warten bereits, wobei die Schnellfähre knapp eine Stunde später ablegen wird.
Wir parken den Wagen im Bauch des Schiffes und können die mitreisenden PKW an vielleicht 5 Händen abzählen. Das wird also diesmal eine recht ruhige Überfahrt, die angesichts des riesigen Platzangebotes einer Privatreise gleichen wird.
Meine Empfehlung: Wer es nicht besonders eilig hat, sollte sich grundsätzlich für das große Schiff entscheiden. Es fährt vielleicht – je nach Beladung und Wetter – ca. 45 Minuten länger und verkehrt auch nicht so oft zwischen Morro Jable im Süden Fuerteventuras und Las Palmas de Gran Canaria, dafür aber ist die Fahrt darauf doch wesentlich relaxter. Als Frischluft-Fanatiker freue ich mich hier unter anderem auch über die vielen Aussendecks mit ausreichenden Sitzplätzen und die Möglichkeit, auf dem Schiff ein wenig herumzuspazieren.
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Wer dagegen etwas Unterhaltung braucht, kann sich – selbstverständlich in spanisch – von einem Film berieseln lassen oder im Bord-Restaurant an Speisen minderer Qualität verlustieren. Je nach Saison und Besucherzahlen sind zusätzlich ein, zwei oder drei Bars geöffnet, wovon sich eine Außen auf dem Oberdeck des Schiffes befindet.
Die Windverhältnisse sind am heutigen Tag sehr entspannt und als wir den Hafen von Morro Jable verlassen herrscht Traum-Wetter. In ca. 30 Minuten befinden wir uns auf der Höhe von Punte de Jandia und nun wird die Insel vor meinen Augen immer kleiner, bis sie irgendwann im Meer verschwindet. Mit zunehmender Reisedauer verändert sich das Wetter und als wir bereits die ersten Umrisse von Gran Canaria am Horizont erblicken ziehen mehr und mehr dunkle Wolken auf, die sich um die fast kreisrunde Nachbarinsel formiert haben.
Und siehe da, die Schnellfähre aus Morro Jable setzt noch kurz vor dem Hafen in Las Palmas zum Überholmanöver an. Während Sie mit geballter Kraft über den Atlantik schiesst kommt ihr ein Kreuzfahrtschiff entgegen, das es so gar nicht eilig hat. Diese Begegnung zweier so völlig unterschiedlich konzipierter Schiffe vor der Kulisse eines Wolken verhangenen Gran Canarias gibt ein schönes Foto her.
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Nach insgesamt knapp drei Stunden Fahrt tuckern wir dann auch schon in den großen Hafen von Las Palmas ein, in dem viele große Schiffe, unter anderem auch ein hässliches Ölbohr-Schiff ankern. Eine „Stena Drill Max“, ein Exemplar einer zwischen 2007 und 2009 gebaute Serie von drei Bohrschiffen, die in bis zu 10.000 Fuß (etwa 3.050 m) tiefem Wasser bohren kann. Damit gehört es zu den leistungsfähigsten Bohrschiffen der Welt. Diese und mehr Infos findet ihr hier bei wikipedia.
Der Anblick dieses Stahlgiganten hinterlässt keine guten Gefühle bei mir, zumal ich weiss, dass Spanien und Marokko vor den Küsten der kanarischen Inseln neuerdings auf Ölsuche gehen und sich dort angeblich große Ölfelder im Atlantik zum Abbau anbieten.
Las Palmas selbst gehört nicht gerade zu meinen favorisierten Plätzen auf Gran Canaria und auch das Bild, das die Stadt vom Meer her kommend abgibt, schreckt mich immer wieder ab. Zu groß. Zu verbaut und das meist auch noch in die Höhe und sehr hässlich. Natürlich gibt es dort einzelne Viertel, die sehr hübsch sind. Aber man muss sie schon sehr genau suchen.
Unsere Reise führt uns diesmal außerhalb Las Palmas nach Tafira. „Tafira alta“ und „Tafira bajo“ liegen oberhalb der Hauptstadt in den Bergen und erfreuen das deutsche Auge, nach längerer Zeit auf Fuerteventura, mit einem üppigen Grün.
Wir werden hie rein paar Tage in einen Hotel Rural verbringen. Sollte es mir gut gefallen, wird es hier sicherlich auf meinem Blog unter Gran Canaria erscheinen. „Vamos a ver“ wie der Spanier in mir sagt.
Übersicht und Infos zu den Fähren auf den Kanaren und den aktuellen Preisen.
Wer die Zeit hat sollte unbedingt mit dem Schiff mal die eine oder andere Nachbarinsel besuchen. Es lohnt sich sehr – denn Du bekommst direkt einen guten Eindruck davon, wie unterschiedlich die Inseln sind und kannst schon die gesamte Vielfalt der Kanaren erahnen. Ein Trip von Fuerteventura nach Lanzarote oder umgekehrt – wie bereits hier kurz angedeutet – ist z.B. locker in einem Tag möglich. Für einen Reise nach Gran Canaria von Fuerteventura aus sowie umgekehrt muss man jedoch mindestens 1-2 Tage Aufenthalt auf der Nachbarinsel einplanen.
Einen sehr detaillierten Überblick über alle Fähren auf den Kanaren und die Preise sowie Zeiten kann man sich unter http://www.directferries.de/ verschaffen. Die Seite http://www.ferrylines.com/de/faehren/kanarische-inseln/ ist auch durchaus zu empfehlen, da seine übersichtliche Karte mit den jeweiligen Routen aufweist
Es gibt jedoch immer wieder aktuelle Promotions und man kann sich im Grunde auch an den Häfen direkt informieren und dort seine Reise-Tickets besorgen.